Medien zum Cross-Skating

Hallo Mitskater,

zum Glück konnte ich zweieinhalb Nordic-Cross-Skating Druckwerke in einem großen Buchkaufhaus zunächst durchblättern, bevor ich mich zum Nicht-Kauf entschied. Puh, das war enttäuschend! Das eine war gut erkennbar ein Schnellschuss eines Trendmitläufers. Das andere, eigentlich auch kaum anders, wenn auch rund 25 % mehr Text enthalten war. Das Gleiche gab es dann nochmals als Neuauflage mit anderen Bildern und einem Hallenhalmameister, der das Vorwort sprach. Hey, ich bin zwar kein Anfänger mehr, aber auch nicht supererfahren in der Branche, aber was ich dort gelesen habe, war mir alles nicht neu oder ich konnte es auch Anhieb als Unsinn identifizieren. Wie erfahren in der Sportart sind denn die Autoren solcher Bücher? Vielleicht sollte ich auch fragen, wie unkritisch sind die Verlage, die offenbar jeden schreiben lassen? Also, was das alles sollte, ist mir bis heute nicht klar. Den Buchladen hab ich dann kopfschüttelnd verlassen, denn ich habe schon in diesem (sorry) Winz-Forum mehr als dopplet so viel Inhalt gefunden, wie in diesen Büchern und von deutlich besser Qualität. Gibt es denn nichts Besseres? Kennt jemand gute Fachliteratur zum Thema?

Euer Long-Skater

Hallo Long-Skater,

eigentlich gibt es sonst nichts wirkliches zum Thema Cross-Skating zu lesen und meine ganz ehrliche Meinung zu bisher allen Druckwerken zum Thema: nicht empfehlenswert. Ist so und steht hier jetzt so.
Es läuft eben auch vieles online ab, mit Ausnahme vielleicht der Cross-Skating Trainer CD-ROM, die doch viel mehr ein Website-E-Book-Hybrid ist als Druckerzeugnis. Ansonsten lebt die Branche zu rund 90 % vom "Reproduzieren", also abschreiben bei anderen oder Medien der Produkthersteller wiedergeben (als unkritisches Sprüchlein oder sogar Diashows ausgegeben als Eigenproduktion). Du wird diese in dieser Hinsicht relativ große Armut an Kreativität und Kompetenz in vielen Stellen der Szene wieder finden - leider.
Zu den jährlichen Kompetenztreffen der Szene kommen nur sehr wenige, aber die feuern Ideen ab, das ist schon toll. Bisher kommen fast alle Entwicklungen, die den Sport vorangebracht haben aus dieser Ecke. Doch man glaubt kaum, dass es tausende von Cross-Skatern gibt. Vielleicht ist ja das Indiz, dass es Verlage gibt, die Bücher zum Thema verlegen, ein Hinweis, dass es sie jene über 1000 tatsächlich gibt. So gehen vielleicht doch mehr als 1000 Bücher jedes Jahr über die Ladentheke. Aber der Sport wird ja immer noch als "Trendsport" oder "skeiken" verkauft, was schlicht falsch ist.
Und dann gibt es ja noch die Möglichkeit sich über Foren zu "informieren". Die Anführungszeichen sind durchaus zynsich gemeint, denn es gibt dort die gesamte denkbare Bandbreite an "Beratungen". Und sogar Moderatoren reden sich dort manchmal darauf hinaus, dass sie nicht so können, wie sie gerne wollten oder können. Logischerweise ergibt sich daraus die Frage, ob man es dann nicht besser lassen sollte (also quasi die Klappe halten). Was nützt dieses ewige "ich könnte, wenn ich könnte" oder "ich würde, wenn ich wollte" (zählt mal nach, jeder fünft Eintrag) immer wieder in Foren. Es interessiert einfach keinen, wer was nicht kann!
Doch dann macht sich eben die verbreitete Volkskrankheit Intenetsucht breit. "Wenn ich nicht täglich >drin< bin, verpasse ich etwas, also melde ich mich lieber, damit man merkt, dass es mich gibt...". Haaaaloooo, das Leben spielt sich draußen ab, wer draußen nicht spürt, dass es ihn gibt, sollte sich mal druchchecken lassen. Ein gute Komination ist es, "draußen" etwas zu tun und dann im WWW darüber berichten. Also nicht immer nur theoretisieren, verlinken oder kopierte Texte und Bilder veröffentlichen.
Die beste Ausrede zum Nichtstun einer Moderatorenpersönlichkeit habe ich daher einmal auf meine Person umgemünzt (das "Original" hat natürlich das genaue Gegenteil ausgedrückt):
"Meine rege Beteiligung im WWW liegt am Zeitmangel, den ich durch verstärkte Präsenz kompensiere. Ich habe zwar viele Kurse, Treff, Training und beantworte regelmäßig Fragen meiner Kunden und im Intenet, aber da Cross-Skating nicht nur mein Beruf, sondern auch mein Hobby ist, habe ich nicht nur immer genug Zeit dafür, ich tue es auch gern und mit vollem Einsatz. Cross-Skating ist mir extrem wichtig und ich sorge dafür, dass man das auch so wahrnimmt."

Ich denke beim Sachbücher schrieben liegt der Anspuch leider auch so, wie ich ihn kaum nachvollziehen kann. Litearur (!) ist statisch und daher "tot", das darf sie auch sein, weil echte Literatur monumentalen Charakter hat. Doch Wikipedia kills Brockhaus - bei Sachliteratur gibt es aber nie einen Endstand des Wissens, der ein für allemal festgeschrieben wird. Doch das Ziel ist für viele Buchautoren zunächst der Redaktionsschluss oder Abgabetag. Nach dem Abgabetermin und dem Druck der Buches muss dann bis zur Neuauflage des Buches auf der Richtigkeit der dargelegten Texte (das Wort "Wissen" vermeide ich hier) beharrt werden. Selbstkritik wäre bis zum Verkauf des letzten Exemplar der jeweiligen Auflage ziemlich kontraproduktiv. Lieder habe ich gegen die bisherigen Druckwerke genug auf Lager, dass es für einen "Verriss" locker ausreicht. Ich denke, dass das genügend Anregungen zum Nachdenken waren. Noch mehr Anregungen zum Thema stehen im Cross-Skating Magazin Cross-Skating.de (Suchbegriff "Guttenberg")

Frank

Hallo Long-Skater, hallo Frank,

ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Bücher, die über Cross-Skating geschreiben wurden, ganz klar als Windschatten-Fahrer oder Mitläufer-Produkte zu bezeichen sind. In aller Eile produziert, passen teilweis noch nicht einmal die Bilder zu den Texte, oder umgekehrt. Sie wirken auch wie Werbeschriften bestimmter Produktmarken. Mit meiner eigenen, bis jetzt "mittleren" Erfahrung von vielleicht etwas mehr als 4000/5000 km würde ich sagen, die Autoren haben zwar irgendwie mit dem Sport zu tun, aber nicht besonders viel. Mir wäre es peinlich als, sagen wir, forgeschrittner Anfänger, ein Buch über Sportklettern, die Börse oder die Besiedelung des Mars zu schreiben. Echte Fachleute würden mich dann auch zu Recht "auseinander nehmen".
Die anderen Infomationsportale im Netz sind teilweise nicht besser, zu einem gewissen Teil sogar erheblich schlechter. Im Internet und im Nachmittags-TV-Programm ist vielen scheinbar nichts mehr peinlich. Beispiele?
Ein oder zwei Foren sind noch online, aber es gibt dort seit Jahren oder Monaten keine Aktivitäten mehr. Ein anderes, wo man mich zur Begrüßung gleich verar... hat, ist "tot" wie schon einige Mitglieder ganz offen schreiben. Dort gibt es zwar angeblich tausende von Mitgliedern, ich werde aber das Gefühl nicht los, dass 95 % davon Karteileichen sind. Es melden sich dort zwar immer einmal wieder einge Flachleute zu Wort, aber diese Aktivisten dort sind eigentlich nur 5 oder 6 immer gleich Personen. Ich behaupte, aus den Äußerungen, klar erkennen zu können, dass sie diese 5 Leute zusammen weniger auf Cross-Skates heumrollen als ich kleines Licht. Und ich bin kein Vielfahrer, aber fahre regelmäßig. Manche fallen dort besonders mit einem regelrecht zwanghaften Mitteilungsbedürfnis auf, dass auch vor völlig unsinnige Beiträgen und Falschmeldugnen nicht Halt macht. Trotzdem passiert dort nicht viel und das ist auch gut so. Beispiele?
Keine Namen, aber ein Biathlonfachmann, der sich pazifistisch gibt, schwärmt in einem anderen Forum vom Knall, vom Rückstoß und dem "Gefühl" eine echte Waffe zu führen. Ich recherchiere eben viel und über manche Flachleute weiß ich inzwischen recht viel. Ganz schön schräg zu ein widersprüchlicher Charakter und passt gar nicht zusammen. Ein anderer bietet jetzt Tuningteile an, die tragende Teile am Skate ersetzen sollen und kommt damit als Hersteller von Sportgeräten in die Produkthaftung und zeigt auch sonst häufiger, dass er zwar bunt verpacken kann, was er sagt, aber in wichtigen Dingen wenig Ahnung hat. Und dann immer wieder Beratungen von Nicht-Skatern oder ehemaligen Skatern an Einsteiger. Sollte verboten werden so etwas, die Leute wollen echte Beratung und verlassen auf die Antworten. Was, wenn etwas passiert? Sehr leicht erkennt man, dass dort hochgradig opportunischtsich von eingen Mitgliedern Werbung geamcht wird, immer so wie es gerade passt. Und manche, die wohl nicht damit verdienen, haben eine erkennbar ausgeprägtes Selbstdarstellungsbedürfnis und berauche diese Bühne dafür. Um Stichwortmassen für Googel zu erzeugen, ein gewünschtes Fußvolk oder auch Kanonenfutter (Leute ihr werdet missbraucht!).
Ich denke, auch an den ständig wechselnden Mods erkennt man das eigentliche Desinteresse an diesem Portal. Der Knaller ist wohl immer wieder der gelegentlich Bühnen-Auftritt dort vom dem, den wir schon als den "Testfahrer" kennen, der aber auch ein Portal betreibt, wo er in seiner (Bildbearbeitungs-)"Werkstatt" die tollsten Produkte baut und vorstellt oder sogar zum Verkauf anbietet. Ja, ein "Shop" hängt auch dran, wo nie etwas lieferbar ist und eine branchenübliche Selbstdarstellung, in der er sich als Alleskönner- und wisser verkauft. Den Forumsbetreibern scheint es egal, welche Qualität oder welchen Wahrheitsgehalt die Beträge haben zu sein, so wie ihnen wohl alles egal ist. Eine Beschwerde wo mir vor wenigen Jahren, wurde noch nicht einmal beantwortet.
Und dann betreibt dieser "Eigentümer" auch noch ein Portal, wo etwa 6 oder 7 mal im Jahr nur Produkte platziert werden, aber keine Fachkennisse vermittelt werden. Der letzte Beitrag liegt jetzt schon wieder ein halbes Jahr zurück. Trotzdem findet man diese Nicht-Informationsquellen immer wieder bei Googel. Ist Googel scheinbar doof oder was muss man dort bezahlen, damit man mit so mittelmäßigen und schlechten Seiten auf der ersten Seite steht?
Es hat für mich überhaupt keinen Sinn, für Informationen über unseren Sport mehr als die Seiten der Betreiber dieser Forums, die von "FRYTOM" und vielleicht noch 2 oder 3 weiteren fähigen Personen zu besuchen, die sich in diesem anderen Forum gar nicht beteiligen. Wenn man weiß, auf welchem Planeten man landen muss, ist es egal, dass er (noch) klein ist, Hauptsache man kann die Athmosphäre darauf atmen.
Allen Buchautoren, Websitebesitzern, Forenbetreibern(!) und Onlineshopbesitzern, die es gut und richtig machen, will ich damit nur sagen, macht weiter so, auch wenn es um euch herum viele schlechte Beispiele gibt! Mit macht der Sport Spaß, ich weiß aber, wo man nicht "landen" sollte und hoffe, dass sich das herum spricht.

Harald

P.S. Ja, natürlich auch: CD-ROM Autoren, auch bitte so weitermachen. Die Druckerzeugnisse über Cross-Skating passen allein schon vom Umfang in die ersten beiden Kapitel (von 18) der Trainer-CD.

Hallo Harald,

ich verstehe deine Erfahrungen sehr gut, weil ich sie selbst auch gemacht haben. Auch deine Recherchen über schräge Vögel der Szene sind mir bekannt. Ich stehe voll hinter deiner Auffassung und sehe mich in meiner Arbeit bestätigt - Danke dafür!
Trotzdem nähert man sich bei solchen Rechnerchen und (sicher auch berechtigten) Aufzählungen leicht der Grenze zu Tratsch und Klatsch, die wir hier eigentlich nicht überschreiten wollen. Du hast sie mit deinem Beitrag noch lange nicht erreicht. ES ergibt sich aber sehr schnell, dass auch andere etwas dazu beitragen möchten, womit die beschriebene Sichweise womöglich noch unterstürzt und bekräftigt wird - ich selbst könnte sehr viel dazu beitragen, besonders was einzelne Personen betrifft, oh ja. Man darf sich aber nicht gegenseitig hineinsteigern. Die Gefahr sehe ich auf Grund deines einen Beitrage noch lange nicht.

@ alle: Wir sind hier in einem bekennenden Nicht-Tratsch Forum. Das wollte ich nur noch einmal erwähnen, aber sonst in keiner Weise manipulativ auf die Äußerung von Erfahrungen und Meinungen einwirken. Wer ähnliche Erfahrungen, wie Harald gemacht hat, kann und soll sie hier ruhig äußern, ich will nur deswegen etwas "Prophylaxe" betreiben, falls jetzt noch "schlimmere" Erfahrungen hier geäußert werden. Auch das soll sein, aber bitte immer daran Denken, dass zumindest HIER Spielregeln gelten innerhalb derer wir zivilisieren Menschen sicher deutlich genug mitteilen können.

nochmal @ Harald: Bücher sind bei neuen und sich schnell entwickelnden Sportarten sicher nicht das richtige Medium. Ich mag Bücher wegen der schnellen Zugriffszeiten und ihrer technischen Zuverlässigkeit, aber sie können nicht "wachsen" so wie die erwähnte CD-ROM, die oft jeden Monat ergänzt oder verändert wird. Was den Modernen Biathlon betrifft, du weißt ja, dass es da schon viele Plagiate in der Szene gibt. Windschatterfahrer eben, die eben nicht schwitzen wollen...


Frank

P.S.: 5000 km Erfahrung auf Cross-Skates sind mehr als 90 bis 95 % der Cross-Skater vorweisen können. Ich möchte Harald und alle, die schon etwas Erfahrung haben, einladen sich mit berichtenswerten Beiträgen am Cross-Skating Magazin zu beteiligen! Wer eine passable Schreibe hat und auch gern mal auf den Fotoauslöser drückt, kann gern in der Redaktion mitmischen. Auch alltägliche Erlebnisse oder Tourenreports bereichern die Szene! Und redaktionelles Niveau ist etwas ganz anderes als in einem Forum Beiträge reinzuhauen (bitte auch damit fortfahren, ich meinte nur, das ist eben viel leichter, wird aber auch 100 mal schneller wieder vergessen - ein Magzin ist anspruchsvoller und nachhaltiger).