Das Wetter hätte nicht schöner sein können. Für die Stimmung bei einem Wettkampf im Frühherbst war es ein ganz toller Glücksfall, so wie es kam. Gegen 11.15 Uhr - die Startverzögerung habe ich selbst verursacht, sorry - starteten 7 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der inzwischen szenebekannten "Rennstrecke" bei Büttelborn. Das Durchschnittsalter der Wettkämpfer/innen war mit 46 Jahren im üblichen Rahmen. Das Besondere an der Strecke, speziell in diesem Jahr: Höhenmeter gab es nur auf der 21,1-km-Distanz, die 15-km-Strecke war flacher als je zuvor. Da habe ich getüftelt, was das Zeug hält, um eine extraschnelle Strecke hinzubekommen. Im Nachhinein, muss ich sagen, das "Worfeldener Viereck", die Halbmarathonstrecke von 2010, könnte unter Optimalbedingugnen doch noch rund 30 bis 50 Sekunden bessere Zeiten hergeben, die Kurven sind dort schneller, der Asphalt aber langsamer.
Nur waren 2010 dort leider keine Idealbedingungen (zu viele Spaziergänger, Reiter und Autos auf den recht schmalen Wegen). So gesehen, war Büttelborn 2011 von der Verkehrsituation her perfekt, da störungsfrei und zu 70 % auf sehr breiten Wegen, aber drei Wendpunkte waren leider nur sehr eng möglich und kosteten Kraft und Zeit. Auch das Wetter war für sportliche Höchstleistungen etwas zu warm (20 bis 22 °C plus volle Sonne), doch der Wind pustete nur mild aus Südwesten, so schwach wie sonst selten.
Es gab also keine Berge (einen winzigen für die Halbmarathonis), keinen starken Wind, keine Spaziergänger oder Pfede als "Gegner". Was die Uhr am Ende zeigte, hatte also jeder Teilnehmer zu 100 % selbst zu verantworten. Da konnte man den Kampf gegen die zunehmende innere Überhitzung noch hinnehmen.
Im Vorfeld wurde der Halbmarathon relativ kurzfristig beworben, doch waren dann immerhin 7 Aktive am Start: Meist regional bekannte Gesichter, aber erfreulicherweise auch zwei neue Wettkämpfer.
Holger und Alena nutzten die Option, die superschnelle 15-km-Strecke zu absolvieren.
Die generelle Wettkampfvorbereitung war 2011 noch etwas besser als in den Vorjahren, wobei sich leider aus zeitlichen Gründen kein spezielles Intervalltraining mehr einplanen ließ, mit dem eine Formzuspitzung für diese etwa einstündige Belastung optimal gewesen wäre. Alles andere stimmte aber: Durch die zahlreichen Trainingslager in der Region und mehr Tourenangebote als in den Vorjahren, war die Leistungsgrundlage, der meisten Teilnehmer recht stabil. Der Wettkampf wurde daher mehr aus der langfristig erworbenen vorhandenen Form absolviert. Und auch über die Cross-Skating-Wettkampf-Neulinge freuten wird uns sehr, denn Wettkampferfahrung auf Cross-Skates ist ebenso wichtig wie motivierend. Jedenfalls hat wohl keiner der Aktiven die Teilnehme bereut.
Zum Rennen:
Meine eigene Vorgabe war hoch gesteckt: Neue Bestzeit (unter 57:13) und wenn möglich nahe 56 Minuten. Jenseits der 22 km/h darf nicht viel schief gehen und jeder kleine Fehler oder leistungsmäßige "Hänger" kostet sofort mehrere Sekunden. Ich startete also mit engem Zeitplan und mit Thomas, meinem zuverlässigen Trainingspartner und gewissermaßen Joker, der eigentlich das Zeug hat, mich in Wettkämpfen auch einmal stehen zu lassen.
Der Start verlief diszipliniert und ohne Zwischenfälle, sogar mein Zeitplan, stimmte anfangs perfekt, nach 500 m, 1000 m und 1500 m sekundengenau im Zeitplan für 56:00 Minuten, dann waren 7 Höhenmeter zum ersten Wendpunkt zu überwinden. Unser Tempo blieb in der kurzen 4 %igen Steigung sogar über 20 km/h. Nach der Wende, zurück zum Start/Ziel-Bereich, ging es folglich ganz kurz bergab und genau dieser Punkt brachte mein Timing durcheinander. Der dritte Kilometer in völlig hirnrissigen 2:20 Minuten und eine Durchgangszeit von 7:38 Minuten bei km 3 waren bis dahin 1 km/h schneller als geplant. Also, Tempo raus!
Wer aber cross-skatet, kennt das Problem: Das gute Gefühl schnell unterwegs zu sein, besiegt regelmäßig jede Vernunft. Bis km 4 dann auch auch noch leichter Rückenwind, was ein Langsamerfahren natürlich "unmöglich" machte. Doch die Naturgeseze kann man nicht brechen und die erbrachte Leistung setzt eben auch enorme Abwärme frei. Wegen der vor etwa 10 Tagen von rund 16°C auf gut 25°C angestiegenen Außentemperaturen, habe ich zwar schnell noch eine "Schnellakklimatisation" durchgeführt, aber schon bei km 4 war deutlich zu spüren, dass ich die produzierte Wärme nicht völlig würde abgeben können. Noch rund 45 Minuten lang Energie in die Erhitzung von 72 kg Körpermasse zu stecken war eine Kalkuation, die theoretisch teilweise aufgehen dürfte, da der Fahrtwind auch noch etwas kühlte, aber einen optimalen Leistungseinsatz konnte ich am Ende nicht mehr erwarten.
Die Teilnehmer konnten sich, Dank Wendepunktstrecke, ständig im Gegenverkehr begegnen und alle machten auf mich einen relativ entspannten, gutgelaunten und verschwitzten Eindruck.
Bei km 5 nahm ich noch meine persönliche Bestzeit über 5 km mit, die auch für Thomas Gültigkeit hatte: 12:51 Minuten. Da bis km 5 etwas mehr Gegenwind als Rückenwind geherrscht hatte, dürften alle runden Durchgangszeiten der Teilnehmer als "gültig" gewertet werden (das Gleiche gilt dann auch für die 10-, 15, und 20 km-Durchgangszeiten des Tages). Thomas war noch dicht an mir dran und nach weiteren 3 km im Gegenwind, passierte das, was ich erhofft hatte, er bot sich an, die Führung zu übernehmen, was ich dankbar annahm. Obwohl bei leichtem Rückenwind eigentlich kein großer Vorteil im Windschatten zu erwarten war (eher sogar noch mehr Überhitzung), verrringerte sich meine Tendenz in Richtung Hitzekollaps jetzt hinter Thomas schon nach kurzer Zeit.
Nach der nächsten Wende bei km 9,7 ging ich wieder vor. Km 10 in 26:20, könnte auch noch Bestzeit sein. Mit der Aussicht nach knapp 3 km wieder Thomas vor mir zu haben, war der Gegenwind erheblich erträglicher, was wohl überwiegend ein psychologisches Phänomen bei mit war, so eine Art Vorfreude. Leider verabscheidete sich Thomas bei km 11 aus dem Zweier-Team und ich hoffe, dass es ihm noch gut genug für ein sauberes Finsh ging. Bei der Wende bei km 12,5 war er aber noch so dicht an mir dran, dass mit klar war, dass er noch lange nicht "geplatzt" war, ja ich hoffte sogar noch, dass er wieder rankommen würde. Dummerweise setzte der Rückenwind kurz vor der vorletzten Wende (km 15,4) völlig aus. Trotzdem war ich beim km 15 noch unter 40 Minuten. Kein Rückenwind bedeutete auch kein Gegenwind, zumindest für etwa einen km war es windstill, doch dann pustete der Wind wieder mild, aber temporeduzierend aus Südwesten. Ab km 17 wurde der Wettkampf für mich zum Kampf. Das winzige Zeitpolster auf meinen Zeitplan war aufgebraucht und ich kam ins Minus. Gegenwind und deutliche innere Erhitzung kosteten bis zu letzten Wende nochmals Sekunden. Kurz vor der Wende wieder Windstille - na toll, jetzt wo ich Rückenwind gebrauchen konnte. Okay, Windstille war akzeptabel, aber ein Zeitminus von 15 Sekunden war viel für nur noch knapp 3 km. Mit "nur" 23 km/h war da auch nicht viel gut zu machen. Auf den letzten 2 km kam dann doch wieder leichter Rückenwind auf, na super, auf dem einen Kilometer durch den Wald, war das nicht mehr der Bringer. Aber der Schatten der Bäume verhinderte eine weitere Erhitzung und so quetsche ich noch mit Brachialgewalt wenige Sekunden heraus. Mit 56:08 war ich am Ende aber trotzdem zufrieden, zumal es die bisher schnellste Halbmarathonzeit in einem angeküdigten öffentlichen Rennen ist. Der Puls im Ziel zeigte mir mit 220 an, dass es wohl kaum eine Sekunde gegangen wäre.
Dann warten auf Thomas. Kaum als ich mich umdrehte, sah ich ihn schon auf der Zielgeraden. Er war nicht in der Hitze explodiert und mit fantstischen 57:22 darf er sich nur vorerst zweitschenllster Mann über die Halbmarathonstrecke auf Cross-Skates nennen. Die Konstellation für den aktuellen Platz 3 war vor 4 Jahren hier auf dieser Strecke etwas ungünstig, wenn bisher auch die bisher beachtlichste Leistung im Cross-Skating Sport: 57:28 Minuten als zweite Hälfte (!) eines Marathons, das macht Holger T. aus Berlin keiner so schnell nach, aber es fehlen jetzt eben leider einige Sekunden für Platz 1 oder 2 bei den reinen Halbmarathonzeiten.
Nur wenig später kam Alena in fast genau einer Stunde von der 15-km-Strecke, die Holger F. zuvor in beachtlichen 53:30 absolviert hatte.
Die restlichen Teilnehmer kamen fast zeitgleich ins Ziel: Robert in gut 70 Minuten, wenige Sekunden später Silke, die sich mit PU-Rollen auf ihren Powerslides leider verfahren hatte und 24 km gefahren war. Ihre Halbmarathon-Zeit wäre mit 1:03 Stunden, trotz schneller PU-Rollen, beachtich gewesen. In gut 71 Minuten beendete dann Günther den Halbmarathon, was für den Wettkampfältesten eine Super-Leistung darstellt.
Überhaupt fehlte an diesem Tag das komplette "hintere Mittelfeld", alle waren sie an diesem Tag verdammt schnell unterwegs.
Hier die Ergebisliste man beachte bitte vor allem die "Relativzeit", die Geschlecht und Alter berücksichtigt und die Leistung vergleichbar mit des eines männlichen 30-jährigen macht. Nach dieser Zeit werden die Ergebnisse unserer Rennen auch gewertet. Also Senioren und Damen, zeigt es den Herren "im besten Alter" (sportlich betrachtet, also richtig fitte junge Männer) mal so richtig und schlagt sie über eure Realtivzeit/tempo (siehe Werte in eckigen Klammern)!!!
Relativ-Platz | Distanz | Name | [Relativ-Zeit] | [Relativ-Tempo] | Echt-Zeit | Echt-Tempo | Bemerkung
1. | 15 km | Alena Bena | [49:23] | [18,2 km/h] | 1:00:13 | 14,9 km/h | nach Verletzung
2. | 15 km | Holger Fried | [52:23] | [17,1 km/h] | 53:30 | 17,1 km/h | erster Wettkampf!
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1. | 21,1 km | Frank Röder | [53:40] | [23,6 km/h] | 56:08 | 22,6 km/h | Verbesserung pers. Bestzeit um 65 Sek.
2. | 21,1 km | Thomas Spantig | [55:39] | [22,7 km/h] | 57:22 | 22,1 km/h | Verbesserung pers. Bestzeit um mehr als 3 Min.
3. | 21,1 km | Günther Wagner | [1:02:55] | [20,1 km/h] | 1:11:30 | 17,7 km/h | mit 55 Jahren ältester Teilnehmer
4. | 21,1 km | Robert Metzenmacher | [1:08:00] | [18,6 km/h] | 1:10:41 | 17,9 km/h | erster Wettkampf!
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1. | ca. 24 km | Silke Büttner | mit PU-Rollen gestartet umgerechnet auf 21,1 km: [54:33 = 23,1 km/h] | 1:03 Std. = 20 km/h | Sonderwertung PU-Rollen/Inline-Skates
In drei Wochen gibt es dann in Büttelborn einen Marathon oder alternativ ein 30 km Rennen. Entweder auf der gleichen Strecke oder evtl. noch etwas verbessert, wenn das noch hinzubekommen ist.
Frank
P.S.: Kleiner Nachtrag. Ich habe festgestellt, dass ich beim Halbmarathon alle meine Bestzeiten, die ich bisher ermittelt hatte, unterboten habe, einschließlich meiner 1000-m-Bestzeit. Aber ich muss zugeben, dass mit für alle Zeiten von 1.000 bis 10.000 m bisher der Biss oder vielleicht auch der Mut zum Schnellfahren gefehlt hat. Anfangs war das daurch begründet, weil mein Technik unter Höchstlast nicht stabil genug bleib (typisch in "neuen" Sportarten), jetzt könnte ich es aber einmal auf den "Mittelstrecken" versuchen.
Noch besser ist vielleicht die Prognose der errechneten Marathonzeiten aus der erbrachten Leistung. Für Thomas ergibt sich bei konstanter Tempoeinteilung eine Marathonzeit von 2:00 bis 2:01 Stunden. Für mich sogar von 1:57 Stunden, was meinen Sponsor sicher freuen wird und im Gegenzug wiederum mich, da daran luktrative Jahresverträge für 2012 geknüpft sind. Und es kommt ja vorher noch das Trainingslager in den Niederladen, was das "Projekt Marathon-Weltrekord" zu 99 % absichern dürfte. Und das in meinem Alter...
Nur waren 2010 dort leider keine Idealbedingungen (zu viele Spaziergänger, Reiter und Autos auf den recht schmalen Wegen). So gesehen, war Büttelborn 2011 von der Verkehrsituation her perfekt, da störungsfrei und zu 70 % auf sehr breiten Wegen, aber drei Wendpunkte waren leider nur sehr eng möglich und kosteten Kraft und Zeit. Auch das Wetter war für sportliche Höchstleistungen etwas zu warm (20 bis 22 °C plus volle Sonne), doch der Wind pustete nur mild aus Südwesten, so schwach wie sonst selten.
Es gab also keine Berge (einen winzigen für die Halbmarathonis), keinen starken Wind, keine Spaziergänger oder Pfede als "Gegner". Was die Uhr am Ende zeigte, hatte also jeder Teilnehmer zu 100 % selbst zu verantworten. Da konnte man den Kampf gegen die zunehmende innere Überhitzung noch hinnehmen.
Im Vorfeld wurde der Halbmarathon relativ kurzfristig beworben, doch waren dann immerhin 7 Aktive am Start: Meist regional bekannte Gesichter, aber erfreulicherweise auch zwei neue Wettkämpfer.
Holger und Alena nutzten die Option, die superschnelle 15-km-Strecke zu absolvieren.
Die generelle Wettkampfvorbereitung war 2011 noch etwas besser als in den Vorjahren, wobei sich leider aus zeitlichen Gründen kein spezielles Intervalltraining mehr einplanen ließ, mit dem eine Formzuspitzung für diese etwa einstündige Belastung optimal gewesen wäre. Alles andere stimmte aber: Durch die zahlreichen Trainingslager in der Region und mehr Tourenangebote als in den Vorjahren, war die Leistungsgrundlage, der meisten Teilnehmer recht stabil. Der Wettkampf wurde daher mehr aus der langfristig erworbenen vorhandenen Form absolviert. Und auch über die Cross-Skating-Wettkampf-Neulinge freuten wird uns sehr, denn Wettkampferfahrung auf Cross-Skates ist ebenso wichtig wie motivierend. Jedenfalls hat wohl keiner der Aktiven die Teilnehme bereut.
Zum Rennen:
Meine eigene Vorgabe war hoch gesteckt: Neue Bestzeit (unter 57:13) und wenn möglich nahe 56 Minuten. Jenseits der 22 km/h darf nicht viel schief gehen und jeder kleine Fehler oder leistungsmäßige "Hänger" kostet sofort mehrere Sekunden. Ich startete also mit engem Zeitplan und mit Thomas, meinem zuverlässigen Trainingspartner und gewissermaßen Joker, der eigentlich das Zeug hat, mich in Wettkämpfen auch einmal stehen zu lassen.
Der Start verlief diszipliniert und ohne Zwischenfälle, sogar mein Zeitplan, stimmte anfangs perfekt, nach 500 m, 1000 m und 1500 m sekundengenau im Zeitplan für 56:00 Minuten, dann waren 7 Höhenmeter zum ersten Wendpunkt zu überwinden. Unser Tempo blieb in der kurzen 4 %igen Steigung sogar über 20 km/h. Nach der Wende, zurück zum Start/Ziel-Bereich, ging es folglich ganz kurz bergab und genau dieser Punkt brachte mein Timing durcheinander. Der dritte Kilometer in völlig hirnrissigen 2:20 Minuten und eine Durchgangszeit von 7:38 Minuten bei km 3 waren bis dahin 1 km/h schneller als geplant. Also, Tempo raus!
Wer aber cross-skatet, kennt das Problem: Das gute Gefühl schnell unterwegs zu sein, besiegt regelmäßig jede Vernunft. Bis km 4 dann auch auch noch leichter Rückenwind, was ein Langsamerfahren natürlich "unmöglich" machte. Doch die Naturgeseze kann man nicht brechen und die erbrachte Leistung setzt eben auch enorme Abwärme frei. Wegen der vor etwa 10 Tagen von rund 16°C auf gut 25°C angestiegenen Außentemperaturen, habe ich zwar schnell noch eine "Schnellakklimatisation" durchgeführt, aber schon bei km 4 war deutlich zu spüren, dass ich die produzierte Wärme nicht völlig würde abgeben können. Noch rund 45 Minuten lang Energie in die Erhitzung von 72 kg Körpermasse zu stecken war eine Kalkuation, die theoretisch teilweise aufgehen dürfte, da der Fahrtwind auch noch etwas kühlte, aber einen optimalen Leistungseinsatz konnte ich am Ende nicht mehr erwarten.
Die Teilnehmer konnten sich, Dank Wendepunktstrecke, ständig im Gegenverkehr begegnen und alle machten auf mich einen relativ entspannten, gutgelaunten und verschwitzten Eindruck.
Bei km 5 nahm ich noch meine persönliche Bestzeit über 5 km mit, die auch für Thomas Gültigkeit hatte: 12:51 Minuten. Da bis km 5 etwas mehr Gegenwind als Rückenwind geherrscht hatte, dürften alle runden Durchgangszeiten der Teilnehmer als "gültig" gewertet werden (das Gleiche gilt dann auch für die 10-, 15, und 20 km-Durchgangszeiten des Tages). Thomas war noch dicht an mir dran und nach weiteren 3 km im Gegenwind, passierte das, was ich erhofft hatte, er bot sich an, die Führung zu übernehmen, was ich dankbar annahm. Obwohl bei leichtem Rückenwind eigentlich kein großer Vorteil im Windschatten zu erwarten war (eher sogar noch mehr Überhitzung), verrringerte sich meine Tendenz in Richtung Hitzekollaps jetzt hinter Thomas schon nach kurzer Zeit.
Nach der nächsten Wende bei km 9,7 ging ich wieder vor. Km 10 in 26:20, könnte auch noch Bestzeit sein. Mit der Aussicht nach knapp 3 km wieder Thomas vor mir zu haben, war der Gegenwind erheblich erträglicher, was wohl überwiegend ein psychologisches Phänomen bei mit war, so eine Art Vorfreude. Leider verabscheidete sich Thomas bei km 11 aus dem Zweier-Team und ich hoffe, dass es ihm noch gut genug für ein sauberes Finsh ging. Bei der Wende bei km 12,5 war er aber noch so dicht an mir dran, dass mit klar war, dass er noch lange nicht "geplatzt" war, ja ich hoffte sogar noch, dass er wieder rankommen würde. Dummerweise setzte der Rückenwind kurz vor der vorletzten Wende (km 15,4) völlig aus. Trotzdem war ich beim km 15 noch unter 40 Minuten. Kein Rückenwind bedeutete auch kein Gegenwind, zumindest für etwa einen km war es windstill, doch dann pustete der Wind wieder mild, aber temporeduzierend aus Südwesten. Ab km 17 wurde der Wettkampf für mich zum Kampf. Das winzige Zeitpolster auf meinen Zeitplan war aufgebraucht und ich kam ins Minus. Gegenwind und deutliche innere Erhitzung kosteten bis zu letzten Wende nochmals Sekunden. Kurz vor der Wende wieder Windstille - na toll, jetzt wo ich Rückenwind gebrauchen konnte. Okay, Windstille war akzeptabel, aber ein Zeitminus von 15 Sekunden war viel für nur noch knapp 3 km. Mit "nur" 23 km/h war da auch nicht viel gut zu machen. Auf den letzten 2 km kam dann doch wieder leichter Rückenwind auf, na super, auf dem einen Kilometer durch den Wald, war das nicht mehr der Bringer. Aber der Schatten der Bäume verhinderte eine weitere Erhitzung und so quetsche ich noch mit Brachialgewalt wenige Sekunden heraus. Mit 56:08 war ich am Ende aber trotzdem zufrieden, zumal es die bisher schnellste Halbmarathonzeit in einem angeküdigten öffentlichen Rennen ist. Der Puls im Ziel zeigte mir mit 220 an, dass es wohl kaum eine Sekunde gegangen wäre.
Dann warten auf Thomas. Kaum als ich mich umdrehte, sah ich ihn schon auf der Zielgeraden. Er war nicht in der Hitze explodiert und mit fantstischen 57:22 darf er sich nur vorerst zweitschenllster Mann über die Halbmarathonstrecke auf Cross-Skates nennen. Die Konstellation für den aktuellen Platz 3 war vor 4 Jahren hier auf dieser Strecke etwas ungünstig, wenn bisher auch die bisher beachtlichste Leistung im Cross-Skating Sport: 57:28 Minuten als zweite Hälfte (!) eines Marathons, das macht Holger T. aus Berlin keiner so schnell nach, aber es fehlen jetzt eben leider einige Sekunden für Platz 1 oder 2 bei den reinen Halbmarathonzeiten.
Nur wenig später kam Alena in fast genau einer Stunde von der 15-km-Strecke, die Holger F. zuvor in beachtlichen 53:30 absolviert hatte.
Die restlichen Teilnehmer kamen fast zeitgleich ins Ziel: Robert in gut 70 Minuten, wenige Sekunden später Silke, die sich mit PU-Rollen auf ihren Powerslides leider verfahren hatte und 24 km gefahren war. Ihre Halbmarathon-Zeit wäre mit 1:03 Stunden, trotz schneller PU-Rollen, beachtich gewesen. In gut 71 Minuten beendete dann Günther den Halbmarathon, was für den Wettkampfältesten eine Super-Leistung darstellt.
Überhaupt fehlte an diesem Tag das komplette "hintere Mittelfeld", alle waren sie an diesem Tag verdammt schnell unterwegs.
Hier die Ergebisliste man beachte bitte vor allem die "Relativzeit", die Geschlecht und Alter berücksichtigt und die Leistung vergleichbar mit des eines männlichen 30-jährigen macht. Nach dieser Zeit werden die Ergebnisse unserer Rennen auch gewertet. Also Senioren und Damen, zeigt es den Herren "im besten Alter" (sportlich betrachtet, also richtig fitte junge Männer) mal so richtig und schlagt sie über eure Realtivzeit/tempo (siehe Werte in eckigen Klammern)!!!
Relativ-Platz | Distanz | Name | [Relativ-Zeit] | [Relativ-Tempo] | Echt-Zeit | Echt-Tempo | Bemerkung
1. | 15 km | Alena Bena | [49:23] | [18,2 km/h] | 1:00:13 | 14,9 km/h | nach Verletzung
2. | 15 km | Holger Fried | [52:23] | [17,1 km/h] | 53:30 | 17,1 km/h | erster Wettkampf!
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1. | 21,1 km | Frank Röder | [53:40] | [23,6 km/h] | 56:08 | 22,6 km/h | Verbesserung pers. Bestzeit um 65 Sek.
2. | 21,1 km | Thomas Spantig | [55:39] | [22,7 km/h] | 57:22 | 22,1 km/h | Verbesserung pers. Bestzeit um mehr als 3 Min.
3. | 21,1 km | Günther Wagner | [1:02:55] | [20,1 km/h] | 1:11:30 | 17,7 km/h | mit 55 Jahren ältester Teilnehmer
4. | 21,1 km | Robert Metzenmacher | [1:08:00] | [18,6 km/h] | 1:10:41 | 17,9 km/h | erster Wettkampf!
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1. | ca. 24 km | Silke Büttner | mit PU-Rollen gestartet umgerechnet auf 21,1 km: [54:33 = 23,1 km/h] | 1:03 Std. = 20 km/h | Sonderwertung PU-Rollen/Inline-Skates
In drei Wochen gibt es dann in Büttelborn einen Marathon oder alternativ ein 30 km Rennen. Entweder auf der gleichen Strecke oder evtl. noch etwas verbessert, wenn das noch hinzubekommen ist.
Frank
P.S.: Kleiner Nachtrag. Ich habe festgestellt, dass ich beim Halbmarathon alle meine Bestzeiten, die ich bisher ermittelt hatte, unterboten habe, einschließlich meiner 1000-m-Bestzeit. Aber ich muss zugeben, dass mit für alle Zeiten von 1.000 bis 10.000 m bisher der Biss oder vielleicht auch der Mut zum Schnellfahren gefehlt hat. Anfangs war das daurch begründet, weil mein Technik unter Höchstlast nicht stabil genug bleib (typisch in "neuen" Sportarten), jetzt könnte ich es aber einmal auf den "Mittelstrecken" versuchen.
Noch besser ist vielleicht die Prognose der errechneten Marathonzeiten aus der erbrachten Leistung. Für Thomas ergibt sich bei konstanter Tempoeinteilung eine Marathonzeit von 2:00 bis 2:01 Stunden. Für mich sogar von 1:57 Stunden, was meinen Sponsor sicher freuen wird und im Gegenzug wiederum mich, da daran luktrative Jahresverträge für 2012 geknüpft sind. Und es kommt ja vorher noch das Trainingslager in den Niederladen, was das "Projekt Marathon-Weltrekord" zu 99 % absichern dürfte. Und das in meinem Alter...