Tolle Videos, eine sehr gute Werbung für unseren Sport!
Bei den Kameras, kam mir kurz vor der Entscheidung, mir eine "Profiaufrüstug" zu kaufen, die technsche Entwicklung entgegen. Die kleinen Kompakkameras holten ab etwa 2010 stark auf und ich entschied mich für so einen kleinen "Fotoquader" nach dem Motto, "die Besten Fotos sind die, die man auch MACHT", denn zu oft war ich zu bequem meine Hüftasche mit fast einem Kilogramm Fotoapparat auszufüllen.
Die Kleinen sind leicht (meine aktuelle nur 250 g), schnell zur Hand und daher kann ich dieses Kameraformat fast immer mitnehmen.
Meine Wahl fiel dann auf die
Sony HDC HX-9V, die zwar kaum 2 Jahre auf dem Markt war, aber in dieser Zeit, fast unbeachtet, fast alle Vergleiche gewann (sie hat sicher würdige Nachfolger). Trotzdem ein Glücksgriff für viele weitere Jahre für mich. Einziges Zubehör bisher außer einer 16 GB SD-Karte: Ein Ersatzakku, da der Originalakku nur rund 100/200 Bilder weit durchhält (meine vorherige "Kleine" von Fuji: weit mehr als 500 Bilder pro Akkuladung, nur 2 mal im Jahr aufladen).
Weiter Nachteil: Strukturierte Details, wie Gras, werden etwas
merkwürdig dargestellt. Ansonsten, schlägt die Kamera alles, was ich davor hatte. Dank intelligentem Digitalzoom (was ich früher verachtete) wird aus dem 16-fach Zoom ein 64fach Zoom mit ansehnlicher Bildqualität.
Denn eins mache ich mir immer wieder klar: Ich fotografiere nicht für DinA2 oder 3-Abüge, sondern zu 98 % für's Internet. Da ist der Unterschied zur Profiqualität kaum zu sehen. Aber durch die größere Mobilität habe ich die Kamera eben viel häufiger dabei. So mache ich jetzt unterwegs mindestens 3-mal so viele Bilder als das vorher mit der "Großen" der Fall war. Die Auslöserverzögerng der Sony-Kamera ist kürzer als von vielen wärmstens empfohlenen Sportkameras und die Videos sind in HD-Qualität mit 1080 p möglich und eigentlich schon Standard. 10 Fotos pro Sekunde sind mit vollen 16 M-Pixel möglich und 25/30 Bilder eben in Video-HD-Qualität, so dass man die kleine Sony bei sehr hellen Bedingungen fast als Hochgewindigkeitskamera einsetzten kann. Dann kann man nämlich oft Einzelbilder aus Videos mit noch akzeptabler Qualität für's Internet verwenden.
Für freihändige Aufnahmen am Helm habe ich mit Kabelbindern einen flexiblen "Kunststoffrüssel" von einer alten Schreibtischlampe an einem alten Fahrradhelm befestigt. Am vorderen Ende des "Rüssels" habe ich ein Stativgewinde (von Pearl.de) befestigt, so dass ich unterwegs die Kamera schnell
aufpfropfen kann oder auch wieder im Gepäck verstauen kann, wenn es zum Beispiel zu regen anfängt. Wenn ich unterwegs die Kamera in Bereitschaft halte, biege ich den Rüssel mit der Kamera nach oben. Während der Aufnahmen habe ich die volle Kamerabedienung, da ich sie etwa 20 cm vor dem Gesicht habe. Trotz altersbdingter beginnender Fernsichtigkeit, kann ich verschwommen auf dem Display erkennen, was ich erkennen muss: Bildausschnitt und Kameramodus. So kann ich nicht nur Videos in verschiedenen Kameraperspektiven (auch zu Seite oder nach hinten) machen, auch Fotos sind immer spontan möglich. Der Rüssel schwankt, bei völlig freihändigen Aufnahmen (also ohne Hand am Auslöser), durch seine Länge allerdings etwas und man kann nur bis zum Zoomäquivalent von ca. 120/150 mm Brennweite noch relativ ruhige Aufnahmen machen (der Wackelausgleich der Kamera ist zwar super, aber kein Zauberkünstler)- immerhin, denn andere Outddor-Actionkameras setzen auf den Brennweitenbereich zwischen "Fischauge" bis zum maximalen Brennweitenäquivalent von nur rund 50 mm, damit holt man keine Details mehr ran sondern kann vor allem einen einen übersteigerten "Speedrausch" einfangen. Das wäre mir für diese Preisklasse zu einseitig, da ich auch Fotos machen möchte. Die Sony ermöglicht auch im Videomodus 16-fach Zoom, auch während der Aufnahme brennweitenvariabel und für ruhigere Aufnahmen, kann man auch kurz anhalten und notfalls den Stock als "Einbeinstativ" verwenden - zwei Stöcke sogar als "Zweibeinstatik", hilft enorm!
Ich musste allerdings ein Gegengewicht von ca. 400 Gramm an der Helmrückseite befestigen, da einem sonst der Helm ins Gesicht rutscht. Mehr Masse ist aber gut für die Aufnahmen und ich denke darüber nach, noch eine schweren Footballhelm zu kaufen, bei den der Gesichtsbügel wie ein Motorradhelmvisier hochgeklappt werden kann. Dann kann eine daran fixierte Kamera noch ruhiger geführt werden oder man klappt sie einfach nach oben weg, wenn man sie nicht benutzt.
Inzwischen bin ich der Ansicht, dass ein guter Fahrradhelm eine Kamera eingebaut haben sollte. NICHT für Action-Aufnahmen, sondern als "Blackbox" des Radfahres im täglichen Straßenverkehr. Die Strecke die ich täglich zum Laden mit dem Fahrrad fahre sind in einer Richtung lächerliche 2,4 km, davon ist ein Drittel, die "Sesamstraße" unserer Stadt, auf nur 800 m Straße begegnest du dort motorisierten Trotteln, gegen die Ernie und Bert, wie Genies erscheinen. Gestern hatte ich nach knapp 3 Jahren auf dieser Strecke nun meinen 37. (!) Fahradunfall oder Beinaheunfall (Zusammenstöße, Vollbremsungen zur Unfallvermeidung, rettende Ausweichmanöver von mir usw.). Damit ist in dieser Ecke unseres "Kaffs" die Unfallwahrwahrscheinlichkeit für Radfahrer rund 200 mal so hoch wie die, die ich zuvor in der radfahrerfeindlichen Großstadt Frankfurt am Main für mich ermitteln konnte. Deswegen suche ich einen Fahrradhelm, der praktisch mit der Aufnahmen beginnt, wenn man ihn aufsetzt und dann ständig die letzten Minuten "protokolliert". Ich schätze, dass so eine Kamera bei mir schon mehr als 100 Punkte in Flensburg hätte beweisen können. Zeugen hat man ja nie, wenn man sich braucht und die in der Regel ausrastenden Autofahrer ("Was machst du Ar...?!") hätte ich mit all ihren Beleidigungen schön dokumentiert.
Wenn da jemand einen Tipp hätte, wäre ich sehr dankbar.
Bild meines "Elephant"-Kamerahelmes:
Frank