Frank Röder Fr 5 Jul 2013 - 8:12
Hallo Rodolfo,
Krämpfe haben unterschiedliche Ursachen. Es kann an der Art der Belastung liegen, an Kälte oder Hitze oder auch an der Versorgungslage der Muskeln, also ob der Mineral- und Wasserhaushalt ausgeglichen ist oder wie angegriffen die Energiereserven sind. Die "Tablettenindustrie" setzt von je her auf eine pauschale Überversorgung mit Magnesium. So hat sich in vielen Köpfen das Halbwissen eingeprägt (nachgeplappert von schlecht informierten Sportlern, Traininern und Ernährungsberatern), dass die Ursache von Muskelkrämpfen Magnesiummagel sei. Eigentlich hat dieser "Trick" bei sehr alten Leuten funktioniert, die nachts beim Schlafen Wadenkrämpfe bekamen. Unbekannt ist, wie unterversorgt mit Magnesium diese Patienten vorher waren. Sie sind aber mit Sicherheit schlecht zu vergleichen mit aktiven Sportlern.
Tatsächlich bekommt man mit Magnesium jeden Muskel "weicher", aber man bringt damit, bei Überdosierung den Mineralhauhalt ganz schön durcheinander. Mögliche Folgen: Durchfall, Kalziummangel (der Gegenspieler des Magnesiums, mögliche Folgen davon: Osteoporose, Immumschwäche u.a.), Krämpfe (!) und zu weiche Muskeln in der Haltemuskulatur (das erhöht z.B. die Wahrscheinlichkeit von Bandscheibenvorfällen). Also das Wundermittel Magnesium nur nach eindeutig diagnosiziertem Magnesuimmmangel einnehmen, alles andere ist Quacksalberei.
Ansonsten ist es vorteilhaft unterwegs für eine gute Versorgung mit Flüssigkeit und Nahrung (z.B. Banane!) zu sorgen und die Belastungsart durch Stilwechsel häufig zu ändern. Wer bestimmte Muskelgruppen hat, die zu Krämpfen neigen, kann die Krampfneigung oft, aber nicht immer, mit leichten Dehnübungen in den Pausen verringert werden (dazu die Skates ablegen). Mit Sicherheit sind 30 km im Urwald auch als höhere Belastung einzustufen als 50 km unter "Laborbedingungen" auf flachem Asphalt, was sogar möglicherweise in kürzerer Zeit absolviert ist.
Frank