Trotz allem Können und Bobenkondition sollten Fortgeschrittene immer wieder auch Grundlagenübungen für "blutige" Anfänger durchführen, denn die einfachsten Fahrfehler resultieren fast immer aus einer nicht vollständig umgesetzten technischen Grundlage.
Die genannten Grundlagen aus dieser Fragestellung behalten ihre Gültigkeit, auch wenn die Routiniers natürlich immer weniger daran denken müssen.
Kniebeugungswinkel
Wer sich bei der Fortbewegung auf Rollen fast immer an den verbreiteten Fehler "zu wenig Kniebeugung" erinnert, ist schon einen wichtigen Schritt weiter. Von diesem Fehler leiten sich viele andere Fehler ab. Zugegeben, eine stärkere Kniebeugung geht gehörig auf die Oberschenkel, aber dafür bleibt die "Tapete" (= Haut) auch länger dort wo sie hingehört, weil man eine bessere Kontrolle behält. Diese Grundregel haben übrigens fast alle Sportarten bei denen man Räder oder Kufen unter den Füßen hat gemeinsam.
Die Grundidee eine ständige minimale Beugung der Knie beim Skaten beizubehalten ist in allen ungewöhnlichen Situationen noch wichtiger denn je. Diese wären:
• Ermüdung – nach längerer Belastung besonders darauf konzentrieren nicht zu sehr in die kraftsparende Kniestreckung zu gehen.
• Unebenheiten – im Gelände, aber auch in der Stadt und auf rauem Asphalt ist etwas mehr Kniebeugung notwendig.
• Kurvenfahrten – da man das kurvenäußere Bein nicht verlängern kann, muss man das kurveninnere verkürzen um mit beiden Beinen sicheren Bodenkontakt zu behalten
• Bremsen – das häufig gesehene Bremsen mit durchgestreckten Knien kann sehr unsicher werden. Daher auch beim Bremsen die Knie etwas gebeugt lassen. Eine strenge Bremseneinstellung (d.h. die Bremse greift früher) sorgt als Nebenwirkung für einen besseren Stil, weil er den Skater zu einer etwas stärkeren Kniebeugung "erzieht".
• Schwerer Boden – dazu kann man weichen, wie auch rauen Untergrund zählen. Die Kniebeugung verringert die Gefahr überraschend nach vorn zu fallen, wenn es plötzlich schwerer rollt.
Radlastverteilung
Beim schweren Boden kommt noch hinzu: Sobald man plötzlich auf Untergrund gerät, der schwerer rollt, steigt plötzlich die Vorderradbelastung an. Dadurch rollt der Skike noch schwerer und es kommt zumindest zu einer ungewollten Bremsung (ohne die eingebaute Bremse) oder sogar zu einem Stolperer. Der Effekt nennt sich "geschobenes Rad" und ist von der Schubkarre bekannt. Vorsorglich sollte man das Gewicht mehr auf das Hinterrad verlagern, wenn man vermutet, dass der Rollwiderstand plötzlich ansteigen könnte. Diese Vermutung stimmt nicht in allen Fällen, dann hat man sich eben getäuscht und wird automatisch daran erinnert warum Skaten so spannend und abwechslungsreich ist. Hier ist also etwas Intuition (= unbewusstes logisches Handeln, nicht dieses esoterische Emotions-Zeugs) gefragt, aber man stellt selbst fest, dass diese mit wachsender Erfahrung besser funktionert.
Anfänger-Fehler: Tiefe Vorderradführung
Eine bodennahe Führung der Sportgerätes wichtig für eine kontrollierte Technik. Oft vergessen das sogar fortgeschrittene Cross-Skater. Vom Inlineskating und Skialanglauf übernommen wird gern das Anheben der Ferse/des Hinterrades und das Hängenlassen des Vorderrades. Beides sind grundsätzliche Stilfehler und während des Skatingschrittes auch auf glatten Untergrund häufig die Ursache für scheinbar grundlose Stürze. Also nach Beenden der Druckphase (also in der Luft) das Vorderrad immer höher als das Hinterrad halten. In die Ferse hinen abstoßen. Bei Ermüdung meldet sich aber auch nach Jahren, dieser Anfängerfehler, noch bei Fortgeschrittenen immer wieder zurück. Dann noch konzentrierter fahren.
Schmales Aufsetzen der Räder
Bei der Breite des Aufsetzens des Skates sollte man sich Ski-Stil völlig lösen. Auch der Fortgeschrittene würde nämlich immer noch recht breitbeinig aufsetzen, wenn er versucht sich nicht auf die "Skienden" zu treten. Die meisten Cross-Skates sind aber hinten sehr viel kürzer und man kann schmaler und damit komfortabler und sicherer aufsetzen. Man kann beim schmaleren Aufsetzen das Gleichgewicht besser halten und besonders am Berg, wenn der Fußwinkel flacher (größer) wird, spart es Kraft, wenn man nicht gezwungen ist quasi "im Zickzack zu springen".
Auf der Ebene stellt man fest, dass man auf diese Weise wesentlich weicher und gefühlvoller aufsetzen kann. Hier entfernt sich die Cross-Skating-Technik deutlich von der Skitechnik.
Stöcke nur zur Schubunterstützung einsetzen
Was in einfachen Worten bedeutet: Die Stockspitzen haben vor den Fersen nichts zu suchen. Einfach selbst einen deutlich hintenliegenden Stockeinsatz üben und man spürt die Kraftersparnis. Davon abgesehen – wer die Stocke nie vor die Skates setzt, kann auch nie darüber stolpern. Die Lebensdauer der Stöcke steigt dadurch natürlich enorm an.
Technik und Technik
Ein Begriff für zwei verschiedene Dinge. Und jetzt wird es verwirrend. Technik kann die Bewegungstechnik (Koordination, Stil…) sein. Technik kann aber auch die Technik eines Sportgerätes meinen, also Schrauben, Gelenke, Lager – Material im weiteren Sinne.
Man sollte mit der Technik erreichen was die "Technik" nicht kann.
Das gilt in beide Richtungen, so dass sich beide Arten der Technik (Stil und Ausrüstung) ergänzen können. Cross-Skates haben in der Regel eingebaute technische Bremsen, die das tun, was man fahrtechnisch kaum hinbekommt, nämlich kontrolliert und kräftig zu bremsen. Andererseits sollte man nicht versuchen am Sportgerät einzustellen, was man auch mit Koordination hinbekommen kann. Zum Beispiel die X- und O-Beinverstellung an Skikes kann in Grenzen Abweichungen ausgleichen, wenn man aber Koordinationdefizite damit ausgleichen will, tut man sich damit keinen Gefallen. Gerade beim Einsteiger beobachtet man aber oft schon nach 30 Minuten ein extremes Einknicken, meist in Richtung X-Bein. Hier ist Technik (die körpereigene!) gefragt. Jedem leuchtet ein, dass nach 30 Minuten nicht die Beine weich werden, man lässt nur mehr Abweichung zu. Gegen die Ermüdung kann man zunächst nicht viel tun. Hier heißt es Pausieren – Konzentrieren – Koordinieren, in dieser Reihenfolge. Mit besserer (Bewegungs-) Technik wird das Problem der technischen Ermüdung geringer. Hier hilft nur Üben, Üben und wieder Üben. Aber auch nicht stur üben, sondern richtig, also auf die richtige Weise, konzentriert und ausreichend ausgeruht.
Frank
Die genannten Grundlagen aus dieser Fragestellung behalten ihre Gültigkeit, auch wenn die Routiniers natürlich immer weniger daran denken müssen.
Kniebeugungswinkel
Wer sich bei der Fortbewegung auf Rollen fast immer an den verbreiteten Fehler "zu wenig Kniebeugung" erinnert, ist schon einen wichtigen Schritt weiter. Von diesem Fehler leiten sich viele andere Fehler ab. Zugegeben, eine stärkere Kniebeugung geht gehörig auf die Oberschenkel, aber dafür bleibt die "Tapete" (= Haut) auch länger dort wo sie hingehört, weil man eine bessere Kontrolle behält. Diese Grundregel haben übrigens fast alle Sportarten bei denen man Räder oder Kufen unter den Füßen hat gemeinsam.
Die Grundidee eine ständige minimale Beugung der Knie beim Skaten beizubehalten ist in allen ungewöhnlichen Situationen noch wichtiger denn je. Diese wären:
• Ermüdung – nach längerer Belastung besonders darauf konzentrieren nicht zu sehr in die kraftsparende Kniestreckung zu gehen.
• Unebenheiten – im Gelände, aber auch in der Stadt und auf rauem Asphalt ist etwas mehr Kniebeugung notwendig.
• Kurvenfahrten – da man das kurvenäußere Bein nicht verlängern kann, muss man das kurveninnere verkürzen um mit beiden Beinen sicheren Bodenkontakt zu behalten
• Bremsen – das häufig gesehene Bremsen mit durchgestreckten Knien kann sehr unsicher werden. Daher auch beim Bremsen die Knie etwas gebeugt lassen. Eine strenge Bremseneinstellung (d.h. die Bremse greift früher) sorgt als Nebenwirkung für einen besseren Stil, weil er den Skater zu einer etwas stärkeren Kniebeugung "erzieht".
• Schwerer Boden – dazu kann man weichen, wie auch rauen Untergrund zählen. Die Kniebeugung verringert die Gefahr überraschend nach vorn zu fallen, wenn es plötzlich schwerer rollt.
Radlastverteilung
Beim schweren Boden kommt noch hinzu: Sobald man plötzlich auf Untergrund gerät, der schwerer rollt, steigt plötzlich die Vorderradbelastung an. Dadurch rollt der Skike noch schwerer und es kommt zumindest zu einer ungewollten Bremsung (ohne die eingebaute Bremse) oder sogar zu einem Stolperer. Der Effekt nennt sich "geschobenes Rad" und ist von der Schubkarre bekannt. Vorsorglich sollte man das Gewicht mehr auf das Hinterrad verlagern, wenn man vermutet, dass der Rollwiderstand plötzlich ansteigen könnte. Diese Vermutung stimmt nicht in allen Fällen, dann hat man sich eben getäuscht und wird automatisch daran erinnert warum Skaten so spannend und abwechslungsreich ist. Hier ist also etwas Intuition (= unbewusstes logisches Handeln, nicht dieses esoterische Emotions-Zeugs) gefragt, aber man stellt selbst fest, dass diese mit wachsender Erfahrung besser funktionert.
Anfänger-Fehler: Tiefe Vorderradführung
Eine bodennahe Führung der Sportgerätes wichtig für eine kontrollierte Technik. Oft vergessen das sogar fortgeschrittene Cross-Skater. Vom Inlineskating und Skialanglauf übernommen wird gern das Anheben der Ferse/des Hinterrades und das Hängenlassen des Vorderrades. Beides sind grundsätzliche Stilfehler und während des Skatingschrittes auch auf glatten Untergrund häufig die Ursache für scheinbar grundlose Stürze. Also nach Beenden der Druckphase (also in der Luft) das Vorderrad immer höher als das Hinterrad halten. In die Ferse hinen abstoßen. Bei Ermüdung meldet sich aber auch nach Jahren, dieser Anfängerfehler, noch bei Fortgeschrittenen immer wieder zurück. Dann noch konzentrierter fahren.
Schmales Aufsetzen der Räder
Bei der Breite des Aufsetzens des Skates sollte man sich Ski-Stil völlig lösen. Auch der Fortgeschrittene würde nämlich immer noch recht breitbeinig aufsetzen, wenn er versucht sich nicht auf die "Skienden" zu treten. Die meisten Cross-Skates sind aber hinten sehr viel kürzer und man kann schmaler und damit komfortabler und sicherer aufsetzen. Man kann beim schmaleren Aufsetzen das Gleichgewicht besser halten und besonders am Berg, wenn der Fußwinkel flacher (größer) wird, spart es Kraft, wenn man nicht gezwungen ist quasi "im Zickzack zu springen".
Auf der Ebene stellt man fest, dass man auf diese Weise wesentlich weicher und gefühlvoller aufsetzen kann. Hier entfernt sich die Cross-Skating-Technik deutlich von der Skitechnik.
Stöcke nur zur Schubunterstützung einsetzen
Was in einfachen Worten bedeutet: Die Stockspitzen haben vor den Fersen nichts zu suchen. Einfach selbst einen deutlich hintenliegenden Stockeinsatz üben und man spürt die Kraftersparnis. Davon abgesehen – wer die Stocke nie vor die Skates setzt, kann auch nie darüber stolpern. Die Lebensdauer der Stöcke steigt dadurch natürlich enorm an.
Technik und Technik
Ein Begriff für zwei verschiedene Dinge. Und jetzt wird es verwirrend. Technik kann die Bewegungstechnik (Koordination, Stil…) sein. Technik kann aber auch die Technik eines Sportgerätes meinen, also Schrauben, Gelenke, Lager – Material im weiteren Sinne.
Man sollte mit der Technik erreichen was die "Technik" nicht kann.
Das gilt in beide Richtungen, so dass sich beide Arten der Technik (Stil und Ausrüstung) ergänzen können. Cross-Skates haben in der Regel eingebaute technische Bremsen, die das tun, was man fahrtechnisch kaum hinbekommt, nämlich kontrolliert und kräftig zu bremsen. Andererseits sollte man nicht versuchen am Sportgerät einzustellen, was man auch mit Koordination hinbekommen kann. Zum Beispiel die X- und O-Beinverstellung an Skikes kann in Grenzen Abweichungen ausgleichen, wenn man aber Koordinationdefizite damit ausgleichen will, tut man sich damit keinen Gefallen. Gerade beim Einsteiger beobachtet man aber oft schon nach 30 Minuten ein extremes Einknicken, meist in Richtung X-Bein. Hier ist Technik (die körpereigene!) gefragt. Jedem leuchtet ein, dass nach 30 Minuten nicht die Beine weich werden, man lässt nur mehr Abweichung zu. Gegen die Ermüdung kann man zunächst nicht viel tun. Hier heißt es Pausieren – Konzentrieren – Koordinieren, in dieser Reihenfolge. Mit besserer (Bewegungs-) Technik wird das Problem der technischen Ermüdung geringer. Hier hilft nur Üben, Üben und wieder Üben. Aber auch nicht stur üben, sondern richtig, also auf die richtige Weise, konzentriert und ausreichend ausgeruht.
Frank